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LACUNA - eine Performance mit Daniela Marcozzi

LACUNA - eine Performance mit Daniela Marcozzi

Diese Veranstaltung ist schon vorbei

Wann:

  • Sa 21. Jul ’18, 20:30

Wo:

Studio Schule des Theaters, Hermanngasse 31/1, 07. Neubau, 07. Neubau

Altersbeschränkung:

Ab 16

Ticket Information:

  • normal: €18,00

Lacuna ist die zweite Performance der Reihe Trilogy of Power, die erforscht, inwiefern politische Machtstrukturen die persönliche und intime Sphäre eines Individuums beeinflussen können.
Es handelt sich hierbei um eine Soloaufführung, angelehnt an einen terroristischen Bombenanschlag „La strage di Bologna“, welcher sich am Morgen des 2. August 1980 am Hauptbahnhof von Bologna in Italien ereignete. Bei diesem kamen 85 Menschen ums Leben und es gab mehr als 200 Verletzte.
An jenem Morgen sollte mein Vater, der Zugführer war, in den Pendelzug – von einer kleinen Ortschaft (Vergato), in der Nähe von Bologna gelegen – in Richtung Hauptbahnhof steigen.
Er entschied sich jedoch dafür, an diesem Morgen länger mit meiner Mutter im Bett zu bleiben, so dass er besagten Zug nicht bekam und mit dem Auto fuhr. Hätte er diesen Zug erreicht, so wäre er zum Zeitpunkt der Explosion dort gewesen und umgekommen.
Für das Wartezimmer des Bahnhofs von Bologna ist eine Erinnerung an die Opfer angefertigt worden, und die externe Uhr steht immer auf 10:25, der Uhrzeit der Explosion.
Wer sind die Verantwortlichen des Anschlags?
Obwohl zwei neofaschistische Terroristen, Francesca Mambro und Giuseppe Fioravanti, lebenslänglich für diese Straftat eingesperrt worden sind, hält die italienische Regierung seit 1980 geheim was mit dem Anschlag zu tun hat und wehrt sich vehement gegen eine Auswertung oder Veröffentlichung der Beweise.
Warum hat die Regierung ein Denkmal für die Opfer errichtet, während ein Staatsgeheimnis daraus gemacht wird?
Tatsächlich geht Lacuna genau daraus hervor, es zeigt die Bedeutung des „Staatsgeheimnisses“.
Was meint „Staatsgeheimnis“ überhaupt?
Wo genau verbirgt der Staat diese Informationen? Auf einem verschlüsselten Rechner? In einem Tresorraum? Im Körper einer Person?
Der Terminus Lacuna bedeutet übersetzt aus dem Italienischen „Mangel an“ oder „das Fehlende“ und einer der besten Wege Geheimnisse zu wahren, ist Dinge einfach zu vergessen.
Mit offensichtlich politisch – und wissenschaftlich fiktionalen Elementen, rotiert Lacuna um die Tatsache, dass ein gewöhnlicher Gedanke in einen Körper einverleibt sein muss, um zu existieren, genauso wie ein Geheimnis von seinem Körper getrennt werden muss, damit es gewahrt werden kann.
„Sobald eine Tatsache von der kollektiven Erinnerung entfernt wird, dann existiert sie nicht mehr“ (Francesco Cossiga, Präsident der italienischen Republik, Premierminister von 1974 bis 1992 und Senator auf Lebenszeit)
Das Stück erforscht die unbehagliche Stellung des italienischen Geheimdienstes, der bei diesem Anschlag mit der CIA kooperiert hat, um die strategy of tension zu fördern. Eine Taktik, die von westlichen Regierungen mit dem Ziel der Teilung, Manipulation und Kontrolle der öffentlichen Meinung angewendet worden ist, indem man Angst, Propaganda und Fehlinformationen verbreitete, um die eigenen Interessen durchzusetzen.
Lacuna möchte eine Annäherung an die Realität stimulieren, die außerhalb der zweidimensionalen Welt der öffentlichen Dokumente liegt, um die behutsam konstruierte offizielle Trübung zu durchdringen, die von der Androhung von Gewalt ummantelt wird.
Das Ziel ist nicht die Wahrheit zum Attentat von Bologna zu enthüllen, sondern die Tiefe Verbundenheit zwischen politischer Macht und dem privaten Leben zu erforschen.
Alle Personen und Schauplätze dieses Stücks sind frei erfunden.

Produziert von Marcozzi Contemporary Theater in Zusammenarbeit mit Expedition Metropolis Theater und dem Theaterhaus Berlin Mitte

Veranstaltungsort: Schule des Theaters, Hermanngasse 31, 1070 Wien

Termin: 21. Juli 2018, ca 50 Minuten
Sprache: Englisch

Kosten: EUR 18,- / 12,- für Studenten und Arbeitssuchende / 10,- für Teilnehmer*innen der Sommerakademie / Der Eintritt in die Performance “Lacuna” ist für Teilnehmer*nnen des Kurses „The Urge of Being“ sowie bei Buchung eines Packages frei

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