Drei szenische Zuspitzungen von Gertraud Klemm, Gabriele Kögl und Grischka Voss
Das Recht auf Schwangerschaftsabbruch ist ein sehr umstrittenes Thema, das bis heute kontroverse Debatten auslöst. In Österreich ist ein Abbruch zwar seit 1975 unter bestimmten Voraussetzungen straffrei, jedoch nach wie vor im Strafrecht verankert. Drei kraftvolle österreichische Autorinnen bearbeiten, literarisch zugespitzt, den ewigen Kampf um die Selbstbestimmung von Frauen über ihren Körper.
Gabriele Kögl stellt die Verlogenheit der Lebensschutzbewegung in den Mittelpunkt ihrer Groteske, indem sie die erlernte Argumentation einer Abtreibungsgegnerin an ihrer eigenen Lebenssituation zerschellen lässt. Grischka Voss konfrontiert das Publikum auf aberwitzige Weise mit drohenden Szenarien. Sie lässt ihre Protagonistin einen „Albtraum“ durchleben, um die Freiheit zu haben, in Absurdität und Überhöhung eine entsetzliche Realität zu zeigen, mit der Frauen kämpfen müssen, wenn sie Mutterglück nicht als ihre individuelle Bestimmung empfinden. Bei Gertraud Klemm wird der Wartebereich einer gynäkologischen Abteilung zum Raum für philosophische Debatten zwischen den Geschlechtern. Eine Putzfrau als Master of Ceremony assistiert einer Frau, indem sie mit unbeirrbaren männlichen Instanzen in den Clinch geht.
Regie: Barbara Herold | Bühne & Video: Caro Stark | Kostüm: Bettina Henning | Regieassistenz: Elisabeth Kneissl
Mit: Peter Bocek, Maria Fliri, Sarah Zaharanski