In Zeiten wachsender rechtsextremer Bewegungen in ganz Europa und deren Erfolg in breiten Bevölkerungsschichten stellt sich die grundsätzliche Frage nach dem „Ob“, nicht nach dem „Wie“ der Zukunft der Schoa-Erziehung, wie Chefkurator Hannes Sulzenbacher ernüchternd feststellt. Wie lange wird es dauern, bis die Förderprogramme zurückgezogen werden? Wie lange wird es dauern, bis das fassungslose Grauen des Holocausts verschwindet? Seit der Jahrtausendwende stehen auch Migrant:innen oft im Verdacht, die größten Hindernisse für die nationale Versöhnung mit der NS-Vergangenheit zu sein, indem sie angeblich den Antisemitismus in die europäischen Gesellschaften importieren. Die in Cambridge lehrende Soziologin Esra Özyürek argumentiert jedoch, dass die deutsche Gesellschaft die Schuld am Holocaust auf die neuen Minderheiten unter den Einwanderern abwälzt, mit dem falschen Versprechen, in die deutsche Gesellschaft integriert und mit den anderen Mitgliedern der deutschen Nachkriegsgesellschaft gleichgestellt zu werden.
Hannes Sulzenbacher und Esra Özyürek diskutieren, wie die Zukunft der Schoa-Erziehung aussehen könnte und vor welchen Herausforderungen sie steht.
Moderation: Barbara Staudinger, Direktorin Jüdisches Museum Wien
In Kooperation mit dem Sir Peter Ustinov Institut.
Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei
Um Anmeldung wird gebeten: Tel. +43/1/535 04 31-1510