Um 1900 wurde der Wiener Kulturbetrieb maßgeblich beeinflusst von glühenden Anhänger:innen der Musik Richard Wagners. Unter diesen waren auch sehr viele Jüdinnen und Juden. Doch untrennbar verwoben mit der Kunst des deutschen Komponisten und „Erfinders“ des Gesamtkunstwerks breitete sich auch dessen Antisemitismus in den kunstaffinen Wiener Kreisen aus, salonfähig gemacht durch den überlebensgroßen Ruhm Wagners. Jüdinnen und Juden bewunderten einen Künstler, der auf sie herabsah und sie in theoretischen Schriften für unfähig erklärte, Kunst zu verstehen. Doch mit der Durchsetzung seines Antisemitismus, zunächst in der Gesellschaft und später durch Bewunderer wie Adolf Hitler auch in der Realpolitik, wurde die Lage für sie immer gefährlicher. Kuratorin Andrea Winklbauer geht den Schicksalen einzelner Wiener Kulturschaffender nach, deren Leben von dieser Konstellation teils massiv beeinflusst wurden.
Teilnahme mit Führungsticket € 3,- und gültigem Eintrittsticket.