Dramatisierung der Novelle von Leopold Sacher Masoch
Uraufführung / Eine Kooperation des diverCITYLAB mit Theater Nestroyhof Hamakom
"Genuss und Grausamkeit, Freiheit und Sklaverei gingen von jeher Hand in Hand; Menschen, welche gleich olympischen Göttern leben wollen, müssen Sklaven haben, welche sie in ihre Fischteiche werfen, und Gladiatoren, die sie während ihres üppigen Gastmahls kämpfen lassen und sich nichts daraus machen, wenn dabei etwas Blut auf sie spritzt."
Die von vielen Künstler*innen zitierte Novelle von Leopold Sacher-Masoch aus dem Jahr 1870, inspiriert von sozialen und sexuellen Machtdynamiken, beleuchtet eine Dystopie, in der Gleichberechtigung in einer zwischenmenschlichen Beziehung an ihre Grenzen stößt.
Sie erforscht die Dualität von Genuss und Grausamkeit, von Herrschaft und Unterwerfung und stößt dabei auf die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität.
Diese neue Dramatisierung von Leopold Sacher-Masochs Novelle Venus im Pelz erkundet die dunklen Abgründe der menschlichen Psyche. Die Novelle zeigt zwei Menschen beim Versuch, Ideen und Fantasien in die Realität umzusetzen, bis zur letzten Konsequenz. Sie lassen sich bis zur Hinrichtung vom eigenen Traum täuschen. Der Fetisch bleibt in den Worten der Figuren eine goldene Fantasie, welche nie wahr werden kann. Die Trennung in Heilige und Hure, der Wunsch nach der Institutionalisierung von Liebe in der christlichen Ehe, die Gegenüberstellung des Rationalen und der Fantasie werden hier philosophisch hinterfragt.
Azelia Opak arbeitet in ihrer Inszenierung die Machtverhältnisse unter Ungleichen heraus, sie untersucht die utopische Emanzipation der Geschlechterverhältnisse in Venus im Pelz und begibt sich gemeinsam mit dem Team des diverCITYLAB an die Grenze von Sag- und Vorstellbarem.
"Dass das Weib, wie es die Natur geschaffen und wie es der Mann gegenwärtig heranzieht, sein Feind ist und nur seine Sklavin oder seine Despotin sein kann, nie aber seine Gefährtin. Dies wird sie erst dann sein können, wenn sie ihm gleich steht an Rechten, wenn sie ihm ebenbürtig ist durch Bildung und Arbeit."