Richard Langthaler – „Auferstehung“. Holzschnitte.
Anka Mairose – „Dum spiro spero. Meine persönliche Auferstehung“.
Ab 20. April präsentiert Richard Langthaler aktuelle und ältere Holzschnitte mit religiösem Bezug, zum Thema Kriegsende Ostern 1945 sowie Landschafts- und Blumenmotive. Anka Mairose erzählt von ihrer Grenzerfahrung auf der Intensivstation eines Krankenhauses.
Richard Langthaler, von dem gerade ein Kreuzwegzyklus im Pfarrsaal der Donaucitykirche in Wien 22 ausgestellt ist, zeigt in seiner Einzelausstellung Holzschnitte, die einen Bezug zum Fest der Auferstehung haben (zum Beispiel „Emmausgang“). Ein weiterer Themenkreis ist das Kriegsende im April 1945 aus familiärer Sicht. Die Schwester des Künstlers wurde im Februar 1945 geboren und hat als Säugling den Einmarsch der Russen im Wechselgebiet mitgemacht. Zu ihrem 80er schuf Langthaler „Erinnerungsholzschnitte“ (z.T. eigene
Erinnerung – er selbst war damals gerade einmal 3 Jahre, z.T. erzählte Erinnerung – „Flucht nach Molzegg im Leiterwagen“, „Notquartier in Molzegg“, „Schanzarbeiten für die Russen am Kampstein“).
„Dum spiro spero“ (solang ich atme, hoffe ich) lautet das Motto der Lesung von Anka Mairose über ihren Aufenthalt auf der Intensivstation, als sie „über dem Leben schwebte“. Als sie wieder halbwegs bei Bewusstsein war, brachte ihr Mann ihr das Notizbüchlein mit dem silbernen Einband ins Krankenhaus mit.Ursprünglich hatte sie es als Reisetagebuch bei ihrem Urlaub am Roten Meer in Ägypten im Jänner 2015 geführt. Aber alle diese Eindrücke sollten bald für lange Zeit unter „überdeckt, völlig vergessen“ abgelegt werden bis zu ihrer „persönlichen Auferstehung: „In dieses silberne Büchlein habe ich auf eine leere Seite die Liste mit den möglichen ‚Zurück-ins-Leben‘- Partygästen geschrieben, so zittrig, dass ich sie heute nicht mehr
entziffern kann“.
KURZBIOGRAPHIEN:
Richard Langthaler, geboren 1942 in Kirchberg/Wechsel, lebt in Wien, Studium der Theologie und Sozialwissenschaft in Wien, Innsbruck, Löwen und Graz. 1968 Heirat mit Hilde Langthaler;
Entwicklungszusammenarbeit in Afrika, ab 1975 in entwicklungspolitischen Institutionen in Wien und engagiert in der Friedens- und Ökologiebewegung sowie lokaler Bezirksgestaltung. Künstlerisch tätig seit den 60er Jahren: Holzschnitte, Zeichnungen, Tonmodelle und Drahtplastiken, Holz- und Steinskulpturen,
Coverentwürfe, Buchillustrationen und Booklets. Aufarbeitung des literarischen Nachlasses von Hilde Langthaler u. a. durch Holzschnitte mit Bezug zu ausgesuchten Texten. Mitglied des Vereins ::kunst-projekte::.
Anka Mairose wurde in Wien geboren und lebt in der Brigittenau. Sie war Lehrbeauftragte für Deutsch als Fremdsprache in Wien. 1996 Promotion zur Doktorin der Philosophie an der Universität Hannover.
Veröffentlichungen und Lesungen von Kurzgeschichten und autobiographischen Texten. 2019 Roman „Das erste der letzten zehn - aus einem selbstbestimmten Frauenleben“. 2022 „Opapa“ und „Übers Fliegen – ein unfassbarer Onkel“ sowie „SIE und ER auf der Queen“. Mitgliedschaften: podium Literaturkreis, 1. Wiener Lesetheater, Schreibgruppe W.ortschöpferinnen, IG AutorInnen und Verein ::kunst-projekte::.