Als der international tätige Pianist ANTONIO CHEN GUANG zum ersten Mal im Rahmen der Serie Stars von Morgen im ersten Bezirk auftrat, war sofort klar, dass es sich hierbei um einen ganz Großen handelt. Denn CHEN GUANG verfügt über besondere Technik, Kraft, Gefühl und Gestaltungswillen. Diesmal beweist er sein Können neben der anspruchsvollen klassischen Sonate in h-moll von Romantiker FRANZ LISZT – mit ausdruckvoller Anspielung auf den Garten Eden mit Themen wie Gott, Luzifer, Schlange, Adam und Eva – bei zwei neuzeitlichen Werken:
Den Auftakt macht er mit dem 1972 in Wien geborenen LUKAS HASELBÖCK und dessen Aquarell, Hommage an Kandinsky für Klavier. Der russische Expressionist Wassily Kandinsky (1866 bis 1944), Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft Der blaue Reiter, gilt als Wegbereiter der abstrakten Kunst. HASELBÖCK selbst versucht, „nachvollziehbare“ Abläufe zu schaffen, was sich mit Kandinskys aus heutiger Sicht „gemäßigter“ Abstraktion deckt.
International bereits mehrfach aufgeführt hat CHEN GUANG Werke von der in den USA lebenden Österreich-Russin LERA AUERBACH (geb. 1973). Er spielt 13 ausgewählte ihrer insgesamt 24 Präludien für Klavier solo, deren kompakte Formen Markenzeichen der Pianistin und Komponistin sind. Die 1999 entstandenen Stücke erinnern an BACHs Wohltemperirtes Clavier als auch an CHOPINs romantische Préludes, an DEBUSSY und SCHOSTAKOWITSCH, wobei sie nach dem Quintenzirkel, nicht aufsteigend nach Halbtönen wie bei Bach angeordnet sind. Dur und Moll und verschiedene Affektstufen werden von wild bewegt, leidenschaftlich bis brutal und dann wieder träumerisch, religiös bis tragisch in 42 Sekunden bis fünf Minuten pro Stück durchexerziert. Sie ergeben in ihren Einzelteilen am Ende ein „Puzzle“ einer großen musikalischen Landschaft.
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