Mit der Reihe „Nachtschicht“ präsentiert die IG World Music Austria in Kooperation mit der Sargfabrik neue heimische und internationale Musikprojekte an der Schnittstelle von Tradition, Innovation und globalem Dialog. Ziel ist es, die Vielfalt der österreichischen Musikszene sichtbar zu machen und ihren internationalen Austausch zu fördern. Diesmal mit:
Tara Mehrad Trio
Die in Paris lebende Sängerin, Songwriterin und Pianistin Tara Mehrad verbindet mit ihrer ausdrucksstarken Stimme Jazz, brasilianische Rhythmen, französisches Chanson und persische Einflüsse zu einem ganz eigenen Klangkosmos. Aufgewachsen im Iran, wo Frauenstimmen oft zum Schweigen gebracht werden, ist ihre Kunst Ausdruck von Widerstandskraft, Freiheit und innerem Aufbegehren.
Tara Mehrad - Stimme, Klavier, Rina Kaçinari - Cello, András Dés - Schlagzeug, Perkussion
Decolonize Your Mind Society
Die Musik der in Budapest ansässigen Band Decolonize Your Mind Society ist inspiriert von nicht-europäischer traditioneller Musik, unkonventionellen Stimmungssystemen, psychedelischen Ritual-Performances und der legendären Fourth World-Musik von Jon Hassell. Ihren einzigartigen Klang verdanken sie u.a. dem von ihnen verwendeten speziellen Instrumentarium: Dániel Váczi spielt auf dem selbst entwickelten Glissotar, ein Blasinstrument, das gleitende Tonhöhen erlaubt, Bálint Szabó und Ernő Hock auf bundlosen Instrumenten und Máté Pozsár auf einem analogen Synthesizer mit variabler Stimmung.
Bálint Szabó - bundlose Gitarre, Stimme, Linnstrument, Ernő Hock - bundloser Bass, Stimme, Gergő Kováts - Saxophon, Stimme, Áron Porteleki - Schlagzeug, Stimme, Máté Pozsár - Synthesizer, Stimme, Linnstrument, Dániel Váczi - Glissotar, Stimme
Yaman
Die neu gegründete Band Yaman erweckt die goldene Ära des türkischen Pop der 60er und 70er Jahre zu neuem Leben. Mit viel Leidenschaft, persönlicher Handschrift und ersten eigenen Kompositionen verneigt sich Yaman vor dem musikalischen Erbe Anatoliens und bringt es in die Gegenwart. Sängerin und Saxophonistin Leyla Mei Parker ist in Vorarlberg als Kind türkischer Eltern aufgewachsen. Die tiefe Auseinandersetzung mit der Musik ist für sie eine innere Annäherung an eine Kultur, die sie oft ausgeschlossen hat, eine Sprache, die zugleich vertraut und fremd geworden ist.
Leyla Mei Parker - Stimme, Sopransaxophon, Eleni Knoll - Gitarre, Stimme, Ramona Kasheer - Gitarre, Stimme, Arrangement, Emily Smejkal - Bass, Robin Gillard - Schlagzeug, Perkussion
Die Hawaras
Mit ihrem Debütalbum Vol. 1 OK bringen Die Hawaras frischen Wind in die Klezmer-Szene. Die Wiener Band schöpft aus der reichen jüdischen Musiktradition Osteuropas und haucht Klassikern wie „Misirlou“ oder „Heisser Bulgar“ neues Leben ein. Ihre Musik ist eine kraftvolle Mischung aus nostalgischer Melodik, jazziger Improvisation, Balkan-Rhythmen und einer Prise Experiment. Das Quartett verbindet dabei fundierte musikalische Ausbildung mit Neugier und Spielfreude. In ihren Arrangements stecken eine gewisse rohe Energie, rhythmisches Feingefühl und viel Leidenschaft. Das Ergebnis ist eine mitreißende, unberechenbare Interpretation, die die Vergangenheit respektiert und Klezmer gleichzeitig fest in der Gegenwart verankert.
Richard Seniow - Akkordeon, Nikolaus Zierotin – Violine, Marko Ferlan - Bass, Dima Kovalenko – Gitarre