Das jüdische autonome Gebiet Birobidschan, das im Jahr 1934 von der sowjetischen Regierung an der äußersten Grenze Russlands mit China gegründet wurde, war bereits lange vor der Gründung des Staates Israel eine offizielle autonome Entität. In der Gegenwart wird es zu oft als „Jüdischer Staat ohne Juden“ abgetan.
Das Ausstellungprojekt „Birobidzhan“ ist die erste internationale zeitgenössische künstlerische Auseinander-setzung mit der kulturellen Geschichte und Gegenwart dieses Gebiets und dessen Zentrum, der Stadt Birobidschan. KünstlerInnen aus Österreich, Israel, USA und Russland sind nach Birobidschan gereist, um sich mit der Vergangenheit und den Geschichten des jüdischen autonomen Gebiets auseinanderzusetzen. Basierend auf diesen Eindrücken sind die Werke für die Ausstellung entstanden, die im Herbst 2017 in der Birobidschaner Regionalen Philharmonie gezeigt wurde. Darüber hinaus hat das Jüdische Museum Wien gemeinsam mit dem Wien Museum und dem Österreichischen Kulturforum Moskau sowohl in Russland als auch in Österreich historisches Material über die Entstehung und die Geschichte des jüdischen autonomen Gebiets recherchiert. Ergebnisse der österreichbezogenen Recherchen sind ebenso wie eine für die Ausstellung in Russland entstandene Arbeit in die Ausstellung „Genosse. Jude – Wir wollten nur das Paradies auf Erden“ eingeflossen.
Im Rahmen der Präsentation werden historische Fotographien, künstlerische Arbeiten, Filme und Eindrücke über Birobidschan und das Autonome Jüdische Gebiet Russlands vorgestellt und zur Diskussion gestellt.
TeilnehmerInnen:
Danielle Spera, Jüdisches Museum Wien
Simon Mraz, Österreichisches Kulturforum Moskau
Eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Genosse. Jude – Wir wollten nur das Paradies auf Erden“,
die noch bis 1. Mai 2018 im Jüdischen Museum Wien zu sehen ist.
Um Anmeldung wird gebeten: Tel.: +43 1 535 04 31-110 oder E-Mail: events@jmw.at.
Einlass 18:15 Uhr
Eintritt frei
