In Österreich werden im Schnitt jährlich 32 Frauen getötet – meist von ihren (Ex-)Partnern oder Familienmitgliedern. Nach den Morden dominieren in den Medien und vor Gericht die Täter und ihre Taten. Völlig in den Hintergrund geraten dabei jene Leben, die brutal ausgelöscht wurden.
Im Rahmen eines Schreibauftrags entwickelte Marlene Streeruwitz ein Geflecht aus Monologen, das einen empathischen Perspektivwechsel wagt. Gespielt von Gerti Drassl, erzählen die Figuren von den vielfäl-tigen Spuren, die Femizide im Leben von Menschen hinterlassen, und offenbaren einen immer umfassenderen Blick auf ein gesamtgesell-schaftliches Problem.
Die Perspektive auf den Täter und seine Tat bewusst aussparend, arbeitet der Abend auch visuell mit Auslassungen und Reduktion. An die Stelle einer detaillierten Bebilderung tritt eine atmosphärische Bilderwelt, die mit der Imagination des Publikums arbeitet und an deren Ende die Frauen das letzte Wort haben.
Uraufführung | Koproduktion
Künstlerische Leitung: Laura Andreß, Stefan Schweigert | Bühne & Licht: Martin Siemann | Kostüme: Sophie Baumgartner | Sound Design: Philipp Pettauer | Produktion: Felix Huber | Regieassistenz: Alina Bertha | Assistenz: Rebekka Utesch
MIt: Gerti Drassl und Wessal Ahmadi, Johanna Babits, Anne Decker, Uschi Feldbaumer, Aurelia Lanker, Marketa Maxera, Bianca Rabel